16. Teutoburger Wald Tourismustag
Dienstag, 6. Mai 2025, 10:00 – 16:30 Uhr, Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn
Der 16. Teutoburger Wald Tourismustag behandelte das Thema “Erlebnisinszenierung im Tourismus - digital & analog”.
Dienstag, 6. Mai 2025, 10:00 – 16:30 Uhr, Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn
Der 16. Teutoburger Wald Tourismustag behandelte das Thema “Erlebnisinszenierung im Tourismus - digital & analog”.
Wir sagen Danke und blicken zurück auf einen spannenden Teutoburger Wald Tourismustag mit einem abwechslungsreichen Programm mit hohem Praxisbezug sowie spannenden Beiträgen rund um das Thema „Erlebnisinszenierung im Tourismus – digital & analog“. Ein besonderer Höhepunkt waren die Vergabe des fünften IHK-Tourismuspreises und die Highlightführung durch das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das größte Computermuseum der Welt.
Besonders gefreut haben wir uns über die rege Teilnahme von rund 200 Gästen aus der gesamten Urlaubsregion Teutoburger Wald und darüber hinaus. Neben den Impulsen aus dem Vortragsprogramm nehmen wir auch viele Anregungen aus den Gesprächen mit zurück in den Arbeitsalltag.
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Hier finden Sie alle Präsentationen zum Download:
Das Schöne erlebbar machen. Touristische Inszenierungen, die wirken.
Praxiswerkstatt von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, Ostfalia Hochschule: „Mit dem Schönen arbeiten: Die Erlebnisinszenierung für Rad- und Wanderwege umsetzen.“
Eines wurde bei der Workshoparbeit schnell klar: Auf jedem Wanderweg, auch auf kurzen, gibt es eine Menge zu sehen, riechen, schmecken, hören, fühlen und darüber zu erzählen. Eine Grundlage für eine gute Erlebnisinszenierung ist immer vorhanden. Jedoch hat jeder Wanderweg auch Besonderheiten, die sich für eine Positionierung und Erlebnisinszenierung nutzen lassen und so auch der Pivitker Wasserweg:
Diese Erkenntnisse konnten anschließend in das Power. Chill. Pleasure. Schema überführt werden. Eine eindeutige Zuordnung fiel jedoch oft schwer, der konkrete Ort muss dafür individuell betrachtet werden.
Das wesentliche Learning der Praxiswerkstatt ist, dass sich eine Erlebnisinszenierung, die wirkt, auf jedem Wanderweg umsetzen lässt. Sie erfordert jedoch die genaue Kenntnis, explizit auch das eigene Abgehen des Weges. Erlebnisinszenierung ist zu 100% individuell. Und Erlebnisinszenierung erfordert Mühe, da jedes Element genau zusammen passen muss.
Praxiswerkstatt von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, Ostfalia Hochschule: „Mit dem Schönen arbeiten: Die Erlebnisinszenierung für Rad- und Wanderwege umsetzen.“
Gerade auf Radwegen mit mehreren Tagesetappen gibt es eine Vielfalt von Dingen, Orten und Landschaften zu sehen, riechen, schmecken, hören, fühlen und darüber zu erzählen. Eine Grundlage für eine gute Erlebnisinszenierung ist immer vorhanden.
Diese Vielfalt macht es jedoch auch schwierig das Besondere zu finden, dass die Kernfrage „Warum soll ich gerade hier Radfahren?“ beantwortet. Diese Erkenntnisse konnten anschließend in das Power. Chill. Pleasure. Schema überführt werden. Eine eindeutige Zuordnung fiel jedoch oft schwer, der konkrete Ort muss dafür individuell betrachtet werden.
Das wesentliche Learning der Praxiswerkstatt ist, dass sich eine Erlebnisinszenierung, die wirkt, auf jedem Radweg umsetzen lässt. Sie erfordert jedoch die genaue Kenntnis, explizit auch das eigene Abfahren des Weges. Erlebnisinszenierung ist zu 100% individuell. Und Erlebnisinszenierung erfordert Mühe, da jedes Element genau zusammen passen muss.
Praxiswerkstatt von Laura Schmidt, reCet UG: „Wie man aus Käse Gäste macht. Regionale Produkte als Allrounder im Tourismus-Marketing.“
In einer Art Mini-Ideenwettbewerb wurden inspirierende Beispiele und Ideen gesammelt, wie regionale Produkte im Teutoburger Wald vermarktet werden könnten – und dazu jeweils ein regionales Beispiel angeschaut.
Die erste Runde haben wir der Privatbrauerei Barre und den Bierbrauer Bernhard aus Lübbecke gewidmet. Gewonnen haben die Ideen „Bierventure mit allen Sinnen“ und „Bierkosmetik“. Die Ideen sind nur so gesprudelt, wie man aus Bier Gäste macht!
In der zweiten Runde wurde die „Von Hof zu Hof – Genussradeln im Bielefelder Norden“ Radtour von Bielefeld Marketing in den Blick genommen. Und siehe da, gewonnen hat die Erweiterung des Formats zu einer Single- bzw. Kennenlern-Reise, und der zweite Platz musste sogar geteilt werden: eine dezentrale Variante der Tour, die von den Gästen selbständig erlebt werden kann, sowie eine „Kräuter am Wegesrand“ Führung als ergänzendes Angebot.
Alle haben eindeutig festgestellt: Im Teutoburger Wald gibt es viele regionale Produkte und noch mehr gute Ideen, mit allen Sinnen die Region zu entdecken!
Praxiswerkstatt von Jakob Eckert, Agentur Jangled Nerves: „Unsichtbares sichtbar machen.“
Um eine historische Stätte authentisch erlebbar zu machen, ist es maßgeblich, dass der Ort mit der Geschichte verknüpft wird, die erzählt werden soll – über den Ort selbst, über die historischen Ereignisse, die hier stattgefunden haben, und vor allem über die Menschen, die am Ort gewirkt haben. Die Erarbeitung des authentischen Erlebnisses, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt, geht von dieser Erzählung aus. Aus ihr werden die Mittel abgeleitet, mit denen die Geschichte so erzählt werden kann, dass sie die Besucher*innen selbst entdecken können: zielgruppengerecht, nach eigenen Interessen, kurzweilig und als ein besonderes Erlebnis, das man nur am authentischen Ort bekommen kann.
Digitale Mittel wie Apps und AR-Anwendungen können – je nach Geschichte, die erzählt werden soll – einen wertvollen Beitrag leisten, um den Ort und eine historische Stätte ‚lesbar‘ zu machen und um ihn zu aktivieren. Um zum authentischen Erlebnis des Ortes beitragen zu können, benötigen sie aber einen Auslöser am Ort, etwas, das den physischen Ort, an dem sich die Besucher*innen befinden, mit dem digitalen Raum der Rekonstruktion oder des Erzählens der Geschichte miteinander verschmelzen lässt. Die Grundfragen lauten: Wie verbinden sich digitale Darstellungen so mit dem physischen Ort, dass sie nicht nur Selbstzweck, sondern einen Mehrwert für das Erlebnis des Ortes sind? Wie können sie dazu beitragen, Geschichten und Geschichte zu erzählen? Und gibt es auch analoge Mittel, um den Effekt zu erzeugen, in eine historische Stätte entdecken und Geschichte erleben zu können?
Mit Corvey (Digitale Führung und „Citivas Corvey“) und dem Römerlager Anreppen („Anreppen auf die Ohren“) wurden zwei Beispiele aus der Region vorgestellt, wo digitale Elemente bereits zur Sichtbarmachung genutzt werden.
Praxiswerkstatt von Sören Etler, Blaue Dächer Digitalwerkstatt: „Stadtrundgang im Chat: Mit Messenger-Touren Orte erlebbar machen.“
In der Praxiswerkstatt wurde das Potenzial von interaktiven, chatbasierten Stadtrundgängen diskutiert, inspiriert durch die Beispiele Willibot aus Lehnin und Fasan Fabian aus Königs Wusterhausen. Beide Formate zeigen, wie Besucher*innen mittels WhatsApp auf unterhaltsame und niederschwellige Weise durch Orte geführt werden – ergänzt durch Sagen, historische Fakten, Anekdoten und Rätsel.
Im Zentrum der Werkstatt stand die kreative Übertragung dieses Formats auf die Städte Rietberg und Minden zu übertragen. Dabei wurden erste Ideen für eigene digitale Messenger-Touren entwickelt. Diskutiert wurden unter anderem mögliche "Chat-Charaktere", die lokale Geschichten erzählen könnten (Maskottchen Rieti, bzw. der Mindener Buttjer), die dramaturgische Verbindung einzelner Sehenswürdigkeiten sowie technische und organisatorische Voraussetzungen für die Umsetzung. Ziel war es, touristische Inhalte emotional erlebbar und spielerisch zugänglich zu machen – gerade auch für ein jüngeres oder digital-affines Publikum.
Erlebnisinszenierung im Tourismus - digital & analog
Ein informativer Vortrag und Praxiswerkstätten zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten beleuchten die ganze Bandbreite von Möglichkeiten, die Touristiker*innen zur Verfügung haben, um dem Gast authentische Erlebnisse zu vermitteln.
Es erwarten Sie:
Das Rahmenprogramm ermöglicht eine Highlightführung durch das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das größte Computermuseum der Welt, das auf 6.000qm Ausstellungsfläche 5.000 Jahre Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Informationstechnik lebendig macht – von der Entstehung der Zahl und Schrift 3.000 v. Chr. bis in das Computerzeitalter des 21. Jahrhunderts.
Durch den Tag führt der Journalist und Moderator Jörg Brökel.
10:00 Uhr Eintreffen und Registrierung
Willkommen im Paderborner Land: Christoph Rüther, Landrat Kreis Paderborn
Eröffnung: Dr. Axel Lehmann, Landrat Kreis Lippe und Vorsitzender des Fachbeirats Tourismus der OstWestfalenLippe GmbH
Gesprächspanel zur Inszenierung touristischer Erlebnisse in der Urlaubsregion Teutoburger Wald
11:00 Uhr IHK-Tourismuspreis: Vorstellung der Nominierten und Preisverleihung
11:30 Uhr Einleitender Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack: „Das Schöne erlebbar machen. Touristische Inszenierungen, die wirken.“
12:15 Uhr Gruppe 1: Mittagsimbiss
Gruppe 2: Besichtigung HNF
(anschließender Wechsel)
13:45 Uhr Zwei Durchgänge der vier Praxiswerkstätten (Teilnehmende können aus 4 Praxiswerkstätten wählen und an 2 davon nacheinander teilnehmen)
Tagesfazit: Jörg Brökel im Gespräch mit Beteiligten
Ausklang bei Kaffee und Kuchen
16:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack erforscht und analysiert seit 30 Jahren wesentliche Steuerfaktoren touristischer Märkte und die jeweiligen Marktstrukturen. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Professor für Destinationsmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist er als Berater und Referent in der touristischen Unternehmensberatung seit über zwei Jahrzehnten in allen Segmenten der Tourismuswirtschaft in einer Vielzahl von Beratungsprojekten engagiert. Er leitet das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes seit seiner Gründung 2017. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis hat Prof. Quack im Wandertourismus: Neben zahlreichen Beratungsprojekten im Wandertourismus im deutschsprachigen Raum untersucht er seit 2015 kontinuierlich den deutschen Wandermarkt mit dem Wandermonitor und verfügt so über einen einzigartigen Einblick in Trends und Entwicklungen im deutschen Wandermarkt.
Laura Schmidt ist Beraterin für nachhaltigen Tourismus bei reCET UG, einer von Prof. Dr. Martin Balas gegründeten Agentur in Eberswalde, die nachhaltige Tourismus-Projekte auf Länder-, Bundes- und regionaler Ebene umsetzt. Ihr Berufsleben hat Laura Schmidt von Beginn an diesem Schwerpunkt gewidmet, weshalb ihre Erfahrungen inzwischen von grüner Stadtgestaltung in München, über nachhaltige Geschäftsmodelle, bis hin zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes reichen. Zuletzt war sie bei der DMO Allgäu GmbH für das Thema zuständig und durfte neben der zentralen Nachhaltigkeitsstrategie das Angebot zu Umweltbildung und naturnaher Tourismus aufbauen sowie die gemeinsame Entwicklung der DMO mit ihren Partnern zum Thema gestalten. Neben beratenden Tätigkeiten & Projekten, ist sie zudem eine von drei Dozent:innen für den DTV-Zertifikatslehrgang „Nachhaltigkeitsmanager:in Tourismus“.
Die Agentur Jangled Nerves betrachtet Medien und Raum als zwei Teile desselben kreativen Puzzles, die sich gegenseitig beeinflussen und inspirieren. Daher entwickelt und gestaltet sie beide Komponenten von Anfang an gemeinsam und setzt auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, um ihr kreatives Potenzial voll auszuschöpfen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Etwa 70 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Kommunikation, Mediendesign, Medientechnologie und Projektmanagement arbeiten eng zusammen und werden von einem großen Freelancer-Netzwerk unterstützt.
Sören Etler ist Gründer und Geschäftsführer der Blaue Dächer Digitalwerkstatt. Hier entwickelt er interaktive Messengertouren, die Reisenden spannende, personalisierte Erlebnisse über Messengerdienste wie WhatsApp bieten. Beispielsweise macht Fasan Fabian den Tiergarten in Königs-Wusterhausen für Familien erlebbar und wurde so schon für den Tourismuspreis des Landes Brandenburg nominiert. Als Open Data Analyst setzt Sören Etler sich für die Nutzung von offenen touristischen Daten für ein datengetriebenes Destinationsmanagement ein. Er hat sich hierbei besonders auf die Analyse von Sprach- und Geodaten spezialisiert. Mit seinem fundierten Fachwissen im Bereich Künstliche Intelligenz kombiniert er modernste technische Möglichkeiten mit praxisnahen Anwendungsfällen, um effiziente und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.