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"Auszeit in OWL"

Reha - Angebote für pflegende Angehörige

Das Projekt „Auszeit in OWL – Reha Angebote für pflegende Angehörige“ koordiniert die Erweiterung und Schaffung entsprechender stationärer Reha-Angebote in möglichst vielen Heilbädern in der Region Teutoburger Wald.

Zahl der Pflegebedürftigen nimmt zu

"In Deutschland sind etwa 4,1 Millionen Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes pflegebedürftig, in NRW sind es 965 Tsd. Personen (Stand jeweils Dezember 2019). Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren etwa verdoppelt und wird nach einer Prognose des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) bis 2030 auf 4,6 Millionen Personen weiter ansteigen. Im Vergleich zu Dezember 2017 ist die Zahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen bundesweit konstant geblieben. Die Zahl der zu Hause gepflegten Personen nahm dagegen um 27 % zu."   ... so der Stand bei Planung des Projektes. Die Zahlen sind viel schneller gestiegen. Stand  2021 waren es bereits 5 Mio Pflegebedürftige in Deutschland, davon ca 1,2 Mio in NRW.

Hohe gesundheitliche Belastungen pflegender Angehöriger

Rund Dreiviertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt. Angesichts von Personalnot und demographischer Entwicklung wird der Bedarf an häuslicher Versorgung weiter wachsen. Das Ausmaß körperlicher und seelischer Beschwerden der Pflegenden steigt mit der Zunahme der Belastungen durch die häusliche Pflege an, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen. Daraus entsteht die Notwendigkeit, dass für Pflegepersonen ausreichend Möglichkeiten der Entlastung und medizinischen Rehabilitation bereitgestellt werden und diese möglichst unbürokratisch in Anspruch genommen werden können. 

Wenige Reha-Angebote für pflegende Angehörige und Begleitpersonen

Mit dem Inkrafttreten des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes im Jahr 2019 wurde der Zugang zur Rehabilitation für pflegende Angehörige vereinfacht. Das verfügbare Angebot an stationären Rehabilitationsmaßnahmen wird in Ostwestfalen-Lippe (OWL) und NRW perspektivisch nicht ausreichen. Für begleitende pflegebedürftige Personen besteht ein Engpass an Plätzen für die Kurzzeitpflege.

Die Nähe zum Wohnort ist wichtiges Kriterium für die Wahl des Kurortes, da für pflegebedürftige Begleitpersonen die Belastung der langen Anreise entfällt oder beim Aufenthalt zu Hause die Nähe zur Pflegeperson in der Rehabilitation erhalten bleibt. Die generell beliebten Standorte an der Küste oder in Bergregionen sind insofern für pflegende Angehörige in NRW in der Regel nicht die erste Wahl.

Als Antwort auf diese absehbare Entwicklung werden sich im Projekt „Auszeit in OWL“ Heilbäder und einzelne Kliniken der Region erstmals gemeinsam engagieren. Das Ziel aller Orte ist es, Reha-Angebote für pflegende Angehörige (weiter) zu entwickeln. 

Neue Chancen für die Gesundheitsregionen in NRW

Die Voraussetzungen für die engagierte Entwicklung des Angebotes für pflegende Angehörige in den Gesundheitsregionen NRWs sind besonders in OWL und Südwestfalen sehr gut. OWL ist ein bedeutender Standort der Rehabilitationskliniken. Fast 1/3 der Einrichtungen in NRW sind hier ansässig – insgesamt 39. Zudem befassen sich Wissenschaft und Ausbildung in OWL mit dem Fachgebiet der Pflege – etwa an der Universität Bielefeld oder der FH Bielefeld. Die Heilbäder mit ihren Einrichtungen zur Erholung, Vorsorge und Rehabilitation sind dafür prädestiniert, Angebote für Pflegende zu schaffen oder zu ergänzen.

Projektförderung und Projektmanagement

Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW.

Die Gesamtkoordination erfolgt durch den Projektträger OstWestfalenLippe GmbH.

Weitere Projektpartner sind 

  • Staatsbad Salzuflen GmbH
  • Stadtmarketing Horn-Bad Meinberg GmbH
  • Stadt Preußisch Oldendorf
  • Bad Driburger Touristik GmbH
  • Staatsbad Bad Oeynhausen
  • Stadt Bad Lippspringe
  • Stadt Bad Wünnenberg

 

Durchführungszeitraum

1.April 2021 bis 14. Juli 2024